Einmal bis zur persönlichen Grenze und noch ein Stück weiter

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Einmal bis zur persönlichen Grenze und noch ein Stück weiter

Am Samstag nahmen Jona und Miriam am Little Mammut Berlin teil. Aber lest selber.

Am Samstag machten wir uns sehr früh am Morgen auf den Weg zu einer neuen Herausforderung: 55km Extremwandern. Leider fiel Jana kurzfristig gesundheitsbedingt aus, so dass wir uns zu zweit dem Kampf stellen mussten.

Angekommen pünktlich zum Sonnenaufgang ging es im Strandbad Müggelsee noch in aller Ruhe ans Checken der Ausrüstung: Schuhe sind gebunden, Trinken und Magnesium in greifbarer Nähe, Stimmung super und der Start direkt neben uns. Nach einer kleinen Ansprache der beiden super sympathischen Veranstalter ging es Punkt 8:30 Uhr auch schon los.

Jetzt wird gewandert, 55 km mit dem Ziel ins Ziel zu kommen 🙂

Die ersten Kilometer verliefen etwas stockend, da die schmalen Wege nicht für solch einen Pulk von Wanderwütigen ausgelegt sind. Ab durch kleine Nebenstraßen und quer über Waldwege entlang des Müggelsees lockerte sich das Feld nach den ersten 10 km aber erkennbar auf. Bereits hier merkte man schon die Freude über einen kleinen Berg, den man erklimmen musste und somit die Muskeln aus ihrer Monotonie raus holen konnte.

Schnellen Schrittes und bestens gelaunt näherten wir uns nach einer Fast Umrundung des Müggelsees dem ersten Verpflegungspunkt. Oh Yes, Gewürzgurken und Salami Sticks, Milchbrötchen und Schokolade wurden plötzlich zum nicht erahnten Highlight.

Nach einer kurzen Rast und dem Blick auf die Uhr („Sind wir echt schon fast 4 Stunden unterwegs?“) ging es im Marsch weiter. Ab auf die Weide und über kleine Stege kam das erste Schild mit der 20 km Markierung. Nun haben wir fast die Hälfte geschafft (haha) und uns geht es noch super. Eine lange Strecke entlang der Landstraße und wieder rein in den Wald, raus ins Dorf Neu Zittau, vorbei an erstaunten Bewohnern und wieder rein ins Wäldchen. Sagte ich schon dass wir durch den Wald liefen? Um uns herum lichtete sich das Feld und der Verpflegungspunkt bei km 26 wurde kurzzeitig für eine Toilettenpause und Snacks angesteuert. Hier der erste Sockenwechsel und die Füße wurden gesalbt.

Irgendwann finden die Schmerzen an, erst in der Leiste und weiter in den Knien. Aber Aufgeben war keine Option, denn die Füße liefen einfach weiter. Daher waren die Treppen zum Müggelturm theoretisch gesehen eine willkommene Abwechslung. OK 217 Stufen waren eine Herausforderung, die Größere jedoch der Abstieg an der anderen Seite, da wurde nochmal ordentlich gestaucht.

Aber hilft alles nichts, weiter geht es, der nächste Verpflegungspunkt ist greifbar. Bei KM 39 gab es deftigen Erbseneintopf, Blick aufs Wasser und die Einlagen flogen aus den Schuhen. Aber wir waren immer noch gut drauf, denn wir hatten „Nur noch 16 km“ vor uns.

Also weiter ging es, stolze Fotos am 40er Schild und die schier endlose Landstraße entlang. Hier kamen wir mal kurzzeitig in den Genuss Musik zu hören, gaben es aber doch beizeiten auf, da die Auswahl nicht so berauschend war. Wieder rein in den Wald, den wir lange Zeit nicht mehr verließen.

Irgendwann wurde es tatsächlich dunkel und entlang dem Ufer der Müggelspree steuerten wir die Brücke an. Hell erleuchtet wurde diese überquert, mittlerweile leicht lädiert, da die Oberschenkel versuchten zu muckieren. Weiter durch den S Bhf Tunnel (kein Gedanke ans Einsteigen) und im Dunkeln weiter im Zick Zack Kurs auf schmalen Wegen durch die Dunkelheit. Ab und an traf man noch auf Gleichgesinnte, so dass man sicher war, sich nicht verlaufen zu haben.

Am Ende des Waldweges das Highlight. Das 50 km Schild und ein Überraschungsstand mit Cola und Gummibärchen. (Wir haben 50 km geschafft, so krass) Nach dem zuckersüßen Koffeeinschub ging es auf in die letzte Etappe.

Nun jedoch fiel jeder Schritt auf der 3 km langen, monoton geradeaus verlaufenden Waldstrecke immer schwerer. Außer Humpeln war nichts mehr möglich. Die liebe Miri kam dann auf die Idee, uns mit Flachwitzen den Weg zu versüßen und kurze Zeit später hörte man sie laut durch den Wald lachen. 🙂 Mit Sprüchen wie „is nur noch ne Feldrunde“ kamen wir mühsam voran, da mittlerweile die Waden dicht gemacht haben, aber man hörte die Musik vom Strandbad bereits, es war also greifbar das Ziel. Noch ein paar Mal rechts und links und im Schneckentempo über die Straße rüber waren wir tatsächlich im Ziel. Treppe runter und empfangen mit Tröten, Jubeln und guter Laune kamen wir überglücklich und kaputt 20:08 an.

DAS ZIEL!!! Wir haben diese harte Herausforderung gemeistert. 55 km in 11 h 38 min.

Über den Tag danach reden wir lieber nicht. 😉

Vielen Dank an Miri für die tollen Stunden und das Antreiben auf den letzten Kilometern. Mit dir würde ich immer wieder wandern gehen.

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